Exekutive Funktionen
Als exekutive Funktionen bezeichnet man in der Gehirnforschung geistige Fähigkeiten, die das menschliche Denken und Handeln steuern. Wenn wir Kinder dazu ermahnen, „sich zu beruhigen“ oder „besser aufzupassen“, fordern wir Verhaltensweisen ein, die dem exekutiven System zugeordnet werden.
Die Fähigkeiten, sich zu beruhigen, seine Aufmerksamkeit zu steuern, Informationen zu speichern und mit den gespeicherten Informationen zu arbeiten, werden vom Stirnhirn gesteuert. Diese Steuerzentrale des Gehirns ist erst bei jungen Erwachsenen voll ausgebildet.
Exekutive Funktionen beeinflussen jedoch bereits im Kindes- und Jugendalter die Lernleistung und die sozial-emotionale Entwicklung. Gut ausgebildete exekutive Funktionen sind eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und den kontrollierten Umgang mit den eigenen Emotionen. Daher ist es wichtig, diese Gehirnfunktionen zu Hause und auch in Kindergärten und Schulen gezielt zu fördern.
Zu den exekutiven Funktionen zählen das Arbeitsgedächtnis, die Inhibition und die kognitive Flexibilität.
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Das Arbeitsgedächtnis Erwachsener ist trotz seiner begrenzten Speicherkapazität von etwa 5 bis 7 Elementen wie Worte, Objekte und Ziffern über einen Zeitraum von nur wenigen Sekunden von großer Bedeutung. Es ermöglicht eine aktive Aufrechterhaltung aufgabenrelevanter Informationen, die für weitere Operationen benötigt werden. Ein gut funktionierendes Arbeitsgedächtnis ermöglicht es, sich an eigene Handlungspläne oder Instruktionen anderer Personen besser zu erinnern, wodurch Handlungsalternativen verstärkt berücksichtigt werden können.
Die Inhibition, d.h. die kontrollierte Verhaltenshemmung ist eine weitere wichtige exekutive Funktion, die flexibles Verhalten und eine bewusste Aufmerksamkeitslenkung ermöglicht. Durch die Fähigkeit, Verhalten zu hemmen, gelingt es, diejenigen Aktivitäten oder Handlungen zu vermeiden, die einem angestrebten Ziel oder dem aktuellen Kontext entgegenstehen. Mit einer guten Inhibition fällt die gezielte Aufmerksamkeitslenkung leichter und Störreize können besser ausgeblendet werden. Dadurch wird zielgerichtetes Handeln unterstützt.
Die kognitive Flexibilität ermöglicht es, sich auf neue Anforderungen schnell einstellen zu können. Sie beschreibt die Fähigkeit, Personen und Situationen aus anderen Perspektiven zu betrachten und zwischen den Perspektiven zu wechseln. Eine gut ausgebildete kognitive Flexibilität hilft, offen zu sein für die Argumente anderer, aus Fehlern zu lernen und sich auf neue Lebenssituationen und Arbeitsanforderungen schneller und besser einzustellen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Fex Broschüre.
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